Eine der schwierigsten Aufgaben eines Managers ist der Umgang mit dem Verlust eines wertvollen Mitarbeiters – vor allem dann, wenn es nicht vorhersehbar war. Die Arbeitsmoral lässt nach der Kündigung eines wichtigen Teammitglieds meist nach, und die Suche nach einem schnellen Ersatz gestaltet sich aufgrund der hohen Nachfrage nach hochqualifizierten Arbeitskräften oft schwierig (insbesondere im Technologiebereich). Die Folge ist ein überhasteter Einstellungsprozess und manchmal eine schlechte Personalentscheidung.
Sie glauben vielleicht zu erkennen, wenn ein Mitarbeiter das Unternehmen verlassen möchte, weil sich „Arztbesuche“ häufen oder elegantere Kleidung getragen wird. Untersuchungen zeigen jedoch, dass diese Faktoren keine verlässlichen Hinweise dafür liefern, wann Mitarbeiter tatsächlich kündigen. HBR hat eine Studie durchgeführt, um Managern und Unternehmen zu helfen, Mitarbeiter zu identifizieren, die sich mit einer Kündigung beschäftigen. Während seiner Untersuchungen entdeckte das Unternehmen verschiedene Verhaltensweisen, die stark auf ein freiwilliges Ausscheiden aus einem Unternehmen hindeuten.
Hier finden Sie 13 typische Verhaltensweisen, die vor einer Kündigung auftreten. Je stärker und je mehr von ihnen auftreten, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Mitarbeiter innerhalb der nächsten 12 Monate kündigen wird.
Die Arbeitsproduktivität ist ungewöhnlich stark gefallen.
Das Auftreten als Teamplayer ist stark zurückgegangen.
Es wurde immer häufiger nur die absolut notwendige Arbeit erledigt.
Das Interesse, den Manager zufriedenzustellen, ist stark zurückgegangen.
Die Bereitschaft, langfristige Projekte anzunehmen, hat abgenommen.
Die Grundeinstellung hat sich zum Negativen verändert.
Der Einsatz und die Motivation bei der Arbeit sind geringer geworden.
Die Konzentration auf arbeitsrelevante Dinge ist zurückgegangen.
Äußerungen über die Unzufriedenheit mit der aktuellen Position haben zugenommen.
Äußerungen über die Unzufriedenheit mit dem Vorgesetzten sind häufiger geworden.
Die Arbeitsstelle wurde öfter als zuvor früher verlassen.
Der Enthusiasmus über die Unternehmensziele ist verlorengegangen.
Das Interesse, mit Kunden zusammenzuarbeiten, ist zurückgegangen.
Was können Sie unternehmen, wenn Sie glauben, dass einer Ihrer Mitarbeiter kündigen wird? Es hängt davon ab, ob Sie den Mitarbeiter beim Unternehmen halten möchten. HBR rät, sich bei Spitzenkräften, die im Unternehmen bleiben sollen, darauf zu konzentrieren, sie kurzfristig zu halten. In der Regel bewältigen Unternehmen Probleme mit Fluktuationen durch groß angelegte Eingriffe, um die Motivation am Arbeitsplatz zu verbessern. Diese Strategien können funktionieren, aber ihre Ausarbeitung und Umsetzung erfordern Zeit. Geben Sie wechselwilligen Mitarbeitern kurzfristige Anreize wie Lohnerhöhungen, Beförderungen oder spezielle Projekte, die den Arbeitsalltag positiv beeinflussen – oder versuchen Sie es mit einem „Stay Interview“, um Perspektiven für einen Verbleib im Unternehmen herauszufinden. Führen Sie neben Austrittsinterviews, in denen Sie erfahren, warum talentierte Mitarbeiter kündigen, regelmäßige persönliche Gespräche mit leistungsstarken Angestellten, um festzustellen, was sie motiviert, und welche Veränderungen möglich wären, um einen Unternehmenswechsel zu verhindern.
Wenn Sie selbst nach einer neuen Stelle suchen, kann es schwierig sein, vor einer Kündigung auftretende Verhaltensweisen zu verbergen. Das Vortäuschen von Begeisterung ist beinahe unmöglich. Die von Ihnen gefühlte Veränderung, wenn Ihnen bewusst wird, dass Sie kündigen möchten, kann zu einer unbewussten Verhaltensänderung führen. HBR empfiehlt, am Arbeitsplatz so motiviert wie möglich zu bleiben und Ihre zwischenmenschliche Energie (Relational Energy) aufrechtzuerhalten. (Mehr über Relational Energy erfahren Sie hier.) Wenn Sie sich sicher sind, dass Sie wechseln möchten, dann sollten Sie dies zügig tun. Kontaktieren Sie ein Personalberatungsunternehmen, das auf Ihren Bereich spezialisiert ist, um einen Überblick über offene Stellen zu erhalten.
Letztlich wechseln alle Mitarbeiter aus irgendeinem Grund. Wenn Unternehmen jedoch die Anzeichen erkennen, bevor es zu spät ist, können sie ihre Spitzenkräfte im besten Fall an sich binden.
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